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Innenministerin nennt Details zum Täter

Von t-online, dpa, afp, aby, gdaAktualisiert am 25.01.2023 – 20:30 UhrLesedauer: 3 Min.Die Spurensicherung sichert den Tatort: In einem Regionalzug kam es zu einer Messerattacke, zahlreiche Einsatzkräfte sind vor Ort. (Quelle: t-online)Facebook Logo

Bei einer Messerattacke in einem Zug in Norddeutschland wurden zwei Menschen getötet. Der Angreifer wurde festgenommen. Es gibt mehrere Verletzte.

In einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg hat ein Mann mit einem Messer auf Reisende eingestochen. Zwei Menschen wurden dabei getötet und mehrere verletzt. Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen staatenlosen Palästinenser. Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwoch. Der Mann ist laut Polizei Itzehoe 33 Jahre alt. Es gab erste Hinweise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.

Der Mann habe kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt die Reisenden attackiert, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Nach t-online-Informationen sollen sich 80 bis 100 Fahrgäste in dem Zug aufgehalten haben. Nach Angaben der Polizei Itzehoe gelang es Zeugen unmittelbar nach der Tat, den Verdächtigen zu stoppen, bis die Einsatzkräfte am Bahnhof in Brokstedt eintrafen. Wie t-online erfuhr, hat sich der Angreifer selbst verletzt. Ein Reporter vor Ort berichtete von zwei Toten, drei Schwerverletzten und vier leicht Verletzten, darunter sei auch der mutmaßliche Täter.

Bericht: Mutmaßlicher Täter noch vor einer Woche in U-Haft

Nach Informationen von "Welt" handele es sich bei dem Festgenommenen um Ibrahim A. Er soll 2014 nach Deutschland gekommen sein, zunächst in Nordrhein-Westfalen und dann in Schleswig-Holstein gewohnt und 2016 subsidiären Schutz erhalten haben. Er sei mehrfach wegen Sexual- und Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten und habe sich noch bis vor einer Woche in Untersuchungshaft befunden.

Innenministerin Sütterlin-Waack erklärte, nähere Informationen und Hintergründe zu der Attacke lägen noch nicht vor. "Für mich steht fest, dass sich die entsetzliche Tat gegen jede Menschlichkeit richtet", fügte sie hinzu. Sie traf am frühen Abend selbst am Tatort ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

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Die Identität des mutmaßlichen Täters sei noch unklar, hieß es von der Polizei. Nach vorläufigen Erkenntnissen war er bislang nicht als Extremist aufgefallen. Wie es weiter hieß, hatte die Polizei mehrere Anrufe von Fahrgästen erhalten. Nachdem der Zug gestoppt wurde, habe sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert, so die Sprecherin. Dort sei der Täter festgesetzt worden.

Augenzeugen berichten von plötzlicher Attacke im Zug

Eine Frau aus Bad Bramstedt wartete wenige Meter entfernt vom Bahnhof auf ihre Tochter. Die 18 Jahre alte Studentin war mit dem Zug auf dem Rückweg von der Uni in Kiel. "Sie hat gesehen, wie ein Mensch vier Reihen vor ihr auf jemanden eingestochen hat", sagte die Mutter. Sie könne derzeit noch nicht mit ihrer Tochter sprechen, nur schreiben, sagte die sichtlich bewegte Frau. Die Tochter warte noch darauf, bei der Polizei eine Aussage zu machen. Die junge Frau sei zwar unverletzt. "Ich glaube aber, es geht ihr schlecht. Was sind das für Menschen, die so etwas machen?", sagte die Mutter.

Ein Augenzeuge berichtete "kn-online.de", dass Menschen in seinem Waggon Panik bekommen hätten, als drei Mädchen angestürmt seien und von einem Mann mit Messer im Zug berichtet hätten. Ein Twitter-Nutzer berichtet, der Zug sei im Bahnhof Brokstedt evakuiert worden.

Innenministerin Sütterlin-Waack äußert sich betroffen

Sie sei "in Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer", erklärte Sütterlin-Waack. Den Verletzten wünsche sie eine schnelle Genesung. Sie bedankte sich bei den Polizisten, die den Täter festnahmen, und bei allen Rettungskräften. Bundespolizei und Landespolizei würden bei der Aufklärung eng zusammenarbeiten.

Erhebliche Einschränkungen im Zugverkehr

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Bahnreisende im Norden müssen sich auf erhebliche Behinderungen einstellen. Die Strecke zwischen Brokstedt und Wrist ist laut Deutscher Bahn gesperrt. Betroffen seien die Linien RE 7 und RE 70 sowie der Fernverkehr. Fahrgäste sollen über Lübeck oder Bad Oldesloe ausweichen. Zwischen Wirst und Elmshorn sowie zwischen Wrist und Neumünster sei ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden.

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Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: "Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung."

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